The Space Within
Thierry Harpes
In meiner aktuellen Serie The Space Within (Der Raum im Inneren) tauche ich in die Beziehung zwischen Raum und Identität ein, indem ich eine Sammlung von Gemälden präsentiere, die ein gemeinsames Thema teilen und gleichzeitig verschiedene Farben und Schichtungstechniken erkunden. Jedes Stück dient als Erkundung emotionaler Landschaften und lädt die Betrachter ein, sich mit den Komplexitäten der menschlichen Erfahrung auseinanderzusetzen.
Die Inspiration für dieses Werk stammt oft aus meinen eigenen Skizzen, die als persönliches Lexikon fungieren und mein Verständnis von Form erweitern. Diese vorläufigen Zeichnungen ermöglichen es, mit Formen und Ideen zu experimentieren und bilden eine Grundlage für die Gemälde selbst. Wie Hans Belting einmal bemerkte: „Kunst ist keine Sache, sie ist eine Art zu sehen.“ Diese Vorstellung hat tiefen Einfluss auf meinen kreativen Prozess, da diese Skizzen einen Dialog zwischen Gedanken und visueller Ausdrucksweise reflektieren.
Die Farben in dieser Serie variieren erheblich, von sanften Pastelltönen bis zu kräftigen Farben. Diese Vielfalt spiegelt nicht nur ästhetische Entscheidungen wider, sondern auch Erzählungen über die Fluidität der Identität. Jedes Gemälde entwickelt sich organisch; einige weisen mehrere Schichten auf, die Tiefe und ein Gefühl für die Zeit schaffen, während andere einen einfacheren, direkteren Ansatz verfolgen. Diese Variation erlaubt es, unterschiedliche Facetten der menschlichen Condition auszudrücken und Momente der Introspektion und Kontemplation festzuhalten.
Der kreative Prozess wird von inspirierender Musik und einem intuitiven, performativen Ansatz beeinflusst. Während ich arbeite, leiten die Rhythmen und Melodien meine Bewegungen und verwandeln das Atelier in einen Raum der Erkundung. Dies steht im Einklang mit Jerry Saltz' Idee, dass „Kunst ein Weg ist, Punkte zu verbinden“, wobei der Akt der Schöpfung zu einem Mittel wird, um die eigene Umgebung und Erfahrungen zu verstehen.
Zu entscheiden, wann der Malprozess fortgesetzt oder gestoppt werden soll, beinhaltet oft einen intuitiven Dialog mit jedem Stück. Es gibt Momente, in denen ein Gemälde vollständig erscheint und mit einer emotionalen Wahrheit resoniert, während sich zu anderen Zeiten zusätzliche Schichten als notwendig erweisen, um eine tiefere Absicht zu vermitteln. Diese Gratwanderung regt zur Reflexion über das Zusammenspiel zwischen inneren Landschaften und äußeren Realitäten an.
Durch diese Serie beschäftige ich mich mit einer kritischen Betrachtung meiner Umgebung und der breiteren Welt. Diese Erkundung wird zu einer Meditation über die Selbstwahrnehmung und die Art und Weise, wie wir von anderen wahrgenommen werden. Jedes Werk lädt die Betrachter ein, über ihre eigenen Reisen nachzudenken und spiegelt das Gefühl wider, dass Kunst als Spiegel dienen kann, der unsere gemeinsame menschliche Erfahrung widerspiegelt.
Letztendlich zielt diese Serie darauf ab, den kreativen Prozess als einen fortlaufenden Dialog zu begreifen. Jedes Gemälde repräsentiert ein Kapitel in einer größeren Erzählung, die das Gleichgewicht zwischen Einfachheit und Komplexität, Klarheit und Mehrdeutigkeit erkundet. Das Ziel ist es, einen Raum für Kontemplation zu schaffen, der ein tieferes Engagement mit der vielschichtigen Natur des Menschseins einlädt und die Betrachter ermutigt, über ihre eigenen Identitäten in diesem Kontext nachzudenken.